Aufarbeitung als Verantwortung gegenüber der Geschichte zweier deutscher Diktaturen
Der Verein Aufarbeitung Cottbus e.V. versteht sich als Partner aller Einrichtungen, die sich mit politisch-historischerer Bildung beschäftigen sowie sich um schulische und außerschulische Bildungsarbeit bemühen.
Die ACB versteht sich als Kooperations- und Netzwerkpartner. Mit Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Zeitzeugengesprächen, mit Bildungsseminaren und –workshops und anderen zeitgeschichtlichen Projekten fördert sie Erinnerungskultur in der Region Cottbus und gibt aus der lokalen Sicht heraus den aktuellen Aufarbeitungsprozessen Impulse bzw. fördert einen entsprechenden Wissenstransfer.
Die ACB bemüht sich um Recherche zeitgeschichtlicher Dokumente und Materialien zu den Schwerpunkten Opposition und Widerstand, im Nationalsozialismus, der SBZ und der DDR.
Dokumente der im Zusammenhang stehenden politischen Verfolgung und Repression werden den an der Aufarbeitungs-, Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit interessierten Personen und Einrichtungen zugänglich gemacht.
Aufarbeitung zweier deutscher Diktaturen
In der SBZ bzw. in der DDR wurden allein in den Jahren zwischen 1945 und 1955 von sowjetischen Militärgerichten (Militärtribunale) bzw. DDR-Gerichten ca. 40 Tausend Menschen wegen politischer Vergehen zu langen Haftstrafen verurteilt; 3 Tausend wurden hingerichtet.
Bis zum Zusammenbruch der DDR waren, insbesondere über die Opfer der sowjetischen Diktatur, kaum genaue Fakten bekannt. Genaue Zahlen über die Opfer an der Berliner Mauer und
innerdeutschen Grenze werden aktuell erarbeitet und Zahlen über politische Häftlinge und deren
Spätfolgen sind auch heute kaum abschätzbar.
Erinnerungskultur und Geschichtsbild in den beiden deutschen Staaten zwischen 1945 und 1990
DDR: keine Auseinandersetzung um Schuld und Mitverantwortung an den Verbrechen des Nationalsozialismus
Aufgabe des Vereins ACB e.V.
Aufgabe des Vereins ACB e.V. ist es, die Förderung der Auseinandersetzung mit den Spätfolgen der Diktatur-Aufarbeitung hinsichtlich:
Demokratie-Bildung
Diskurs über Nationalsozialismus, Rassenlehre und Totalitarismus
Auseinandersetzung mit dem SED-Geschichtsverständnis und Zwangsideologisierung
Interreligiöse Dialoge
Mit den Mitteln:
historisch-zeitgeschichtlicher Bildungsarbeit
kreativen Projekten
Zeitzeugengesprächen
interreligiöse Dialogen
Dokumentationen, Ausstellungen und weiterer den Zielen des Vereins entsprechenden Veranstaltungen zu organisieren
Erinnerungskultur und deren Implementierung in die Stadtgeschichte Cottbus
Es besteht die Absicht die Folgen der beiden deutschen Diktaturen einerseits in der Stadtgeschichte, d.h. in der Geschichte der Menschen in Cottbus und Umgebung ebenso wie in den Teilen des gesamten wieder vereinigten Deutschland deutlich zu machen.
Selbstverständnis
Der Verein „Aufarbeitung Cottbus“ (ACB e.V.) versteht sich als Initiative zur Aufarbeitung der beiden deutschen Diktaturen in der Region Cottbus. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Alltag von Menschen zu beleuchten, die während des „Dritten Reichs“ und in der DDR unter Diktaturbedingungen leben mussten, und auf Beispiele mutigen Widerstands aufmerksam zu machen.
Der Verein richtet dabei sein Augenmerk auf die Region Cottbus, auf den früheren Bezirk und dessen weitere Umgebung, denn es besteht oftmals die irrige Annahme, dass es in der »Provinz« nur selten Geschichten von Widerstand gegen Diktatur und Demagogie gegeben habe. In der sogenannten »Provinz« – sowohl in Cottbus und Umgebung als auch in anderen Teilen Deutschlands – lassen sich sehr wohl solche Widerstandsgeschichten entdecken, die lebenswichtige Impulse und Wirkungen für ein freiheitliches Leben gegeben haben. Solche Geschichten erzählen von häufig im Stillen agierenden »Heldinnen und Helden des Alltages«, die unter Verfolgung und Repression leiden mussten oder sogar umgebracht wurden.