Aus Anlass der 77. Wiederkehr der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz laden wir zum Gedenken ein.
Dieses Gedenken bekommt einen besonderen Aspekt der Nachdenklichkeit, wenn wir die Tagung der Wannseekonferenz, die vor 80 Jahren stattfand mit in das Gedenken einbeziehen.
Gerade dieses Dokumentiert, wie brutal und mörderisch – weil, wie hier dokumentiert formalistisch – die Sprache der nationalsozialistischen Vernichtungsideologie die Bevölkerung manipuliert.
Victor Klemperer, Jude und Holocaustüberlebender, wurde 1881 in Landsberg an der Warthe geboren und ist 1960 in Dresden verstorben. Er hat die Sprache des Dritten Reiches (lingua tertii imperii – LTI) analysiert und dokumentiert.
Er kommt zum Ergebnis, dass die Sprache in der Zeit des Nationalsozialismus die Menschen weniger durch einzelne Reden, Flugblätter oder ähnliches beeinflusst habe, als durch die stereotype Wiederholung der immer wieder gleichen, mit nationalsozialistischen Vorstellungen besetzten Begriffe. Er stellt dar, wie kurz der Weg von einer mörderischen Sprache zu den mörderischen Taten ist.
Victor Klemperer’s Buch LTI – Notizbuch eines Philologen, ist 1947 erschienen.
Die Ausschnitte aus der oben angezeigten Ausgabe von 1947 werden gelesen (in der Reihenfolge der Lesungen) von: Christoph Polster, Gudrun Breitschuh-Wiehe, Dr. Wolfgang Wiehe, Carola Wandland, Steffen Krestin, Ingrid Höfner Leipner, Superintendent Georg Thimme, Dr. Martina Münch und Benjamin Ehlers. Die Videos wurden uns freundlicherweise von den Lesenden zur Verfügung gestellt.
Die musikalische Gestaltung ist von Dieter Gebauer und wurde in der Evangelischen Lutherkirche Cottbus – von Sebastian Wiesner aufgenommen. Wir bedanken uns bei allen sehr herzlich.
Die Lesungen wurden von Mitgliedern des Fördervereins Cottbuser Aufbruch e.V. und des Vereins AUFARBEITUNG COTTBUS e. V. in Kooperation erstellt. Wir bedanken uns für die ideenreiche Zusammenarbeit.